Vorhofflimmern und Bluthochdruck

a person getting their blood pressure taken

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine der Hauptursachen für Vorhofflimmern (VHF) bei Erwachsenen. Erfahren Sie hier, warum das so ist und wie Sie Ihre Symptome unter Kontrolle bekommen, um Ihre Gesundheit langfristig zu verbessern.

Wie Bluthochdruck zu Vorhofflimmern (VHF) führen kann

Vorhofflimmern (VHF) ist ein elektrisches Problem, das häufig unabhängig von anderen Herzkrankheiten auftritt. Doch auch wenn es nicht unbedingt zu einem Herzinfarkt oder anderen bedrohlichen Folgen für den Herzmuskel führen muss, besteht dennoch ein Zusammenhang zwischen Vorhofflimmern und allgemeineren Herz-Kreislauf-Problemen, insbesondere Bluthochdruck.

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine der häufigsten Ursachen für VHF bei Erwachsenen. Beide Erkrankungen treten in der Regel nach dem mittleren Lebensalter auf und können auf schlechte Angewohnheiten oder einen ungesunden Lebensstil zurückgeführt werden. Bluthochdruck allein bedeutet noch nicht unbedingt, dass Sie auch an VHF erkranken werden, doch der Zusammenhang ist zu stark, um ignoriert zu werden: Bluthochdruck kann Ihr Gewebe und Ihren Herzmuskel so schädigen, dass am Ende die elektrischen Impulse Ihres Herzens gestört werden.

Eine weitere Gemeinsamkeit von Bluthochdruck und VHF ist ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko: Etwa 75 % der Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, haben auch Bluthochdruck. Deshalb ist es sehr wichtig, so früh wie möglich einen gezielten Behandlungsplan aufzustellen und den Lebensstil positiv zu verändern, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden.

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Welcher Mechanismus dazu führt, dass Bluthochdruck VHF verursacht

Wenn das Blut über einen längeren Zeitraum stark gegen die Arterienwände drückt, steigt das Risiko, an VHF zu erkranken, erheblich an. Dieser Zusammenhang ergibt sich aus den folgenden Gründen:

Verschleiß der Arterien. Unsere Arterien sind flexibel und können eine ganze Menge aushalten. Doch wenn sie zu starkem Druck ausgesetzt sind, schwächt dieser die Arterienwände, verengt sie und behindert schließlich den normalen Blutfluss. Wenn das Blut nicht so fließen kann, wie es sollte, arbeitet der Herzmuskel weniger effizient. Und ein auf beschädigte Arterien zurückzuführender verringerter Blutfluss (Ischämie) kann sich sogar störend auf die elektrischen Signale des Herzens auswirken.

Strukturelle Veränderungen: Hoher Blutdruck zwingt Ihr Herz, immer stärker zu pumpen. Doch wenn es zu lange an seinen Grenzen arbeitet, wird der Herzmuskel nicht stärker, sondern verdickt und verhärtet sich. Die elektrischen Signale haben es schwerer, sich durch einen weniger elastischen, vergrößerten Herzmuskel zu bewegen, was wiederum zu Vorhofflimmern führen kann.

Je länger Sie mit hohem Blutdruck leben, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie VHF entwickeln. Ihren Blutdruck in einem gesunden Bereich zu halten (120/80 mm Hg ist ideal), vor allem ab dem mittleren Alter, ist eine extrem wichtige Einzelmaßnahme zur Kontrolle oder Vorbeugung einer Herzrhythmusstörung, die unbedingt beachtet werden sollte.

Behandlung Ihrer Symptome für eine langfristige Gesundheit

Natürlich möchten Sie Ihren Herzmuskel gesund halten, doch Sie dürfen auch Ihre allgemeine Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Wenn Sie an VHF und Bluthochdruck leiden, sollte die Verringerung Ihres erhöhten Schlaganfallrisikos oberste Priorität haben. Denn Bluthochdruck verdoppelt Ihr Schlaganfallrisiko und erhöht das Risiko für Vorhofflimmern sogar um das 5-fache.

Glücklicherweise stehen Möglichkeiten zur Verfügung, um beide Erkrankungen unter Kontrolle zu halten. Sobald man seine Blutdruckwerte und die Form des VHF kennt, kann unter Beachtung der Ratschläge des ärztlichen Personals und der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ein Maßnahmenplan erstellt werden. Es müssen lediglich ein paar Maßnahmen beachtet werden, um die Gesundheitsrisiken und die Symptome zu verringern.

a patient getting information from their doctor

1. Nehmen Sie den ärztlichen Rat und die ärztlichen Anweisungen ernst. Die ärztlichen Anordnungen sind nicht einfach nur Vorschläge, sondern strenge Richtlinien, die Ihr Leben retten und Ihre Gesundheit erhalten sollen. Ihr Behandlungsplan umfasst wahrscheinlich Medikamente zur Kontrolle der Krankheitsbilder. Möglicherweise Blutverdünner gegen das VHF und noch ein anderes Medikament gegen den Bluthochdruck. Das ist eine wichtige „Verteidigungslinie“.

Medikamente kann man nicht einfach absetzen, wenn die Symptome verschwunden sind, und die spezifische Dosierung und Kombination der Medikamente ist nicht willkürlich: Der Arzt oder die Ärztin hat diesen Behandlungsplan sorgfältig ausgewählt, und Sie müssen Vertrauen in seine bzw. ihre Kompetenz haben und sich nach diesem Plan richten.

2. Verbessern Sie Ihren Lebensstil. VHF und Bluthochdruck können auch gesunde Menschen treffen, doch in vielen Fällen liegt es an der Lebensweise, die das Problem verschlimmert. Überprüfen Sie Ihre Ernährung und Ihr Aktivitätsniveau ehrlich und unternehmen Sie Schritte, um sie zu verbessern. Es ist einfacher als Sie denken, den Verzehr von Salz und Alkohol (weniger als ein Getränk pro Tag bei Frauen und weniger als zwei Getränke pro Tag bei Männern) einzuschränken. Und wenn Sie erst einmal angefangen haben, regelmäßig Sport zu treiben, fühlt es sich auch nicht mehr wie eine lästige Pflicht an. Eine Gewichtsabnahme kann sowohl den Blutdruck als auch die VHF-Anfälle reduzieren.

3. Achten Sie auf Anzeichen für Probleme. Wechselwirkungen von Medikamenten sind nicht ungewöhnlich und können sehr gefährlich sein. Wenn Sie beunruhigende Nebenwirkungen der Ihnen verschriebenen Medikamenten feststellen, teilen Sie diese unbedingt Ihrem ärztlichen Personal mit. Aber auch harmlos erscheinende Vitamine und frei verkäufliche Medikamente können Probleme verursachen.

In manchen Fällen kann ein Nahrungsergänzungsmittel die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinträchtigen oder sogar zu negativen Wirkungen führen. Zum Beispiel kann Warfarin (das häufig bei VHF verschrieben wird) seine Wirksamkeit verlieren, wenn Sie zu viel Vitamin K einnehmen, und der Blutdruck kann unter Einnahme von NSAR wie Ibuprofen und Naproxen (rezeptfreie Schmerzmittel) ansteigen).

4. Sorgen Sie für regelmäßig Entspannung. Stress ist sehr oft für VHF verantwortlich und ein bekannter Faktor für hohen Blutdruck. Darüber hinaus kann Stress eine Reihe anderer seelischer und körperlicher Probleme verursachen. Das heißt also, je geringer Ihre Stressbelastung ist, desto besser für Ihren Körper. Täglicher Stressabbau kann einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie sehr Sie durch Ihre Herz-Kreislauf-Erkrankung beeinträchtigt sind und wie gut Sie sie unter Kontrolle bringen.

Progressive Muskelentspannung und Yoga sind hervorragende Möglichkeiten, um Stressabbau in Ihren Alltag zu integrieren. Doch es gibt auch andere Therapieformen – von Malbüchern bis hin zu Achtsamkeitsmeditation –, die Ihnen helfen können, Tag für Tag entspannt zu bleiben. Bewegung gilt als das beste Mittel zum Stressabbau. Suchen Sie sich also eine Sportart, die Ihnen Spaß macht, und gehen Sie dieser so oft wie möglich nach.

Ablation als Option bei Vorhofflimmern

Die Behandlung Ihres Bluthochdrucks kann einfacher werden, wenn Sie nicht gleichzeitig an VHF leiden. Daher kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin einen invasiven Eingriff vorschlagen, d. h. eine Katheterablation zur Beseitigung des Vorhofflimmerns.

Ebenso kann die Senkung Ihres Blutdrucks dazu beitragen, dass Sie Ihr VHF besser unter Kontrolle bringen. Dies hängt im Allgemeinen mit einer guten Selbstfürsorge und der richtigen Medikamenteneinnahme zusammen. In jedem Fall finden Sie in Ihrem ärztlichen Personal wichtige Verbündete. Sprechen Sie regelmäßig und offen mit diesen Personen über Ihre Sorgen, Optionen und Behandlungsmöglichkeiten.